Die Preisträgerinnen des Kompositionswettbewerbs Emotion für Holzbläserquintett sind ermittelt. Ausgeschrieben hatte den Wettbewerb der Förderverein Archiv Frau und Musik e.V. und das Zentrum Militärmusik der Bundeswehr, um Komponistinnen zu fördern und neue Werke von Komponistinnen in das Konzertrepertoire der Musikkorps und darüber hinaus aufzunehmen.
Alle Siegerstücke werden am 22. Mai 2019 um 19 Uhr im Rahmen eines feierlichen Benefizkonzertes im Ständesaal Kassel vom Holzbläserquintett des Heeresmusikkorps Kassel uraufgeführt. Die Laudatio hält der Präsident des Deutschen Musikrates Prof. Martin Maria Krüger. Die Preisträgerinnen werden beim Konzert anwesend sein. Die Spenden gehen hälftig an das Projekt „4 Wände – Wohnen für Frauen“ und das „Internationale Luise Greger-Festival“.
Den 1. Preis erhält Valérie Knabe (*1988) aus Luxemburg für das Werk „Vision nocturnes“. Die Jury lobte besonders die rhythmischen Raffinessen des Werkes, die Spielfreude erzeugen.
Der 2. Preis geht an die französische Komponistin Aude Clesse (*1980) für „Elégie & Humoresque“, ein Werk, das durch den spielerischen Umgang mit Taktwechseln und polyphoner Rhythmik die Aufführenden und Zuhörenden gleichermaßen erfreuen wird, so die Jury.
Kateřina Piňosová-Růžičková aus Tschechien schrieb den 3. Preis: „Military Postcards“ überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus typischen Marschelementen, Elementen der Filmmusik und der neuen Musik.
Die Jury lobte zusätzlich einen Sonderpreis aus, der an die britisch-deutsche Komponistin Vivienne Olive für „Les Oiseaux Fous“ geht. Die „verrückten Vögel“ sind eine klanglich komplexe und gleichzeitig spielbare Vogel-Spurensuche, die die Musiker*innen mit viel Spaß interpretieren können.
Für den internationalen Kompositionswettbewerb 2019 wurde ein 10-minütiges mittelschweres Werk für Holzbläserquintett gesucht. Aus den zahlreichen Einsendungen von Komponistinnen im Alter von 23 bis 67 Jahren aus Deutschland, England, Frankreich, Südkorea, China, Tschechien, Russland, Luxemburg, Litauen und Italien hat die Jury nun die Preisträgerinnen ermittelt. Die preisgekrönten Werke werden im Kasseler Furore Verlag verlegt.
Informationen zu den Preisträgerinnen
1. Preis: Valérie Knabe (*1988 in Luxemburg)
Valérie Knabe begann ihre musikalische Ausbildung (u.a. in den Fächern Klavier, Orgel, Kammermusik, Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge) am Musikkonservatorium ihrer Heimatstadt Esch/Alzette. Ihr Studium an den Königlichen Konservatorien in Brüssel und Lüttich schloss sie mit einem Master in den Fächern Klavier, Klavierbegleitung und klassische Komposition ab. Seit 2014 unterrichtet Valérie Knabe Klavier und Harmonielehre am Musikkonservatorium in Esch/Alzette und widmet sich mit großer Leidenschaft der Klavierbegleitung und der Komposition.
2. Preis: Aude Clesse (*1980 in Frankreich)
Aude Clesse studierte ab ihrem zehnten Lebensjahr Klavier am Conservatoire de Musique d‘Esch-sur-Alzette (Großherzogtum Luxemburg). Im Alter von 24 Jahren begann sie Saxophon zu spielen. Nach mehreren Jahren des Studiums des musikalischen Schreibens, einschließlich Harmonie, Kontrapunkt und Fuge, besuchte sie am Konservatorium in Esch-sur-Alzette Kompositionsunterricht. Sie studierte auch an der Universität Metz (Frankreich) Musikwissenschaft. Seitdem unterrichtet sie Klavier und Musiktheorie an mehreren Musikschulen in Frankreich.
Preise und Auszeichnungen: 3. Preis des internationalen Kompositionswettbewerbs Aufbruch (2017)
3. Preis: Kateřina Piňosová-Růžičková (*1972 in Tschechien)
Kateřina Piňosová-Růžičková studierte an den Universitäten in Brno Komposition, Musikwissenschaft und Ästhetik. Sie war u. a. ERASMUS-SOKRATES-Stipendiatin an der Musikhochschule in Karlsruhe (Studium bei Wolfgang Rihm). Seit 2017 ist sie Kompositions- und Klavierlehrerin in Schwetzingen.
Preise und Auszeichnungen u. a.: 2. Preis beim internationalen Komponistenwettbewerb „Artistes en herbe“ in Luxembourg (2015), 1. Preis beim Internationaler Kompositionswettbewerb elektroakustischer Musik Musica nova.
Weitere Information und Werkverzeichnis: http://www.kapralova.org/KATKA.htm
Sonderpreis: Vivienne Olive (1950 in London)
Vivienne Olive studierte Cembalo und Orgel am Trinity College of Music in London und setzte ihre Musikstudien an der Universität York, England fort (B.A.). 1975 promovierte sie im Fach Komposition an der Universität York.
Von 1979 bis 2018 unterrichtete sie Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik Nürnberg (Honorarprofessur). Seit 2014 leitet sie das Brixworth Music Festival in England.
Preise und Auszeichnungen u.a.: 1. Preis GEDOK-Wettbewerb für Komponistinnen (Leni-Neuenschwander-Preis), Stuttgarter Förderpreis, 1. Preis der Stadt Hameln für ein Werk für Jugendorchester.
Weitere Information und Werkverzeichnis: www.vivienne-olive.de